Die Zukunft der Elektromobilität in der Schweiz: Chancen und Herausforderungen
- Pascal Fanti
- 7. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Die Elektromobilität in der Schweiz nimmt an Fahrt auf. Die Weichen für eine nachhaltige Zukunft sind gestellt: Mit der "Roadmap Elektromobilität 2025" hat der Bund ambitionierte Ziele formuliert. Bis 2030 soll die Hälfte aller Neuwagen über einen Stecker verfügen – sei es als reines Elektrofahrzeug oder als Plug-in-Hybrid. Ein ehrgeiziges Vorhaben, doch der Trend spricht dafür: Bereits 2025 liegt der Anteil bei 29.5% (energieschweiz.ch). Diese Entwicklung unterstützt die Energiestrategie 2050 und zeigt eindrucksvoll, dass sich umweltfreundliche Mobilität längst als neuer Standard etabliert.

Entwicklungstreiber der Elektromobilität
Warum boomt der Markt für Elektrofahrzeuge? Mehrere Faktoren treiben die Veränderung voran:
Technologische Fortschritte: Die Batterietechnologie entwickelt sich rasant weiter. Neue Akkus ermöglichen Reichweiten von über 800 Kilometern und eine Lebensdauer von bis zu einer Million Kilometern – und das ohne nennenswerte Leistungsverluste. Zudem verbessern innovative Batterietechnologien die Sicherheit: Während Batterien früher bei mechanischer Beschädigung in Brand geraten konnten, verhindern neue Zellchemien eine kritische Erwärmung oder Entzündung. Ein entscheidender Schritt für mehr Sicherheit und Langlebigkeit.
Erweitertes Fahrzeugangebot: Während Elektroautos einst als Exoten galten, haben mittlerweile alle grossen Hersteller ein breites Portfolio an elektrifizierten Modellen im Angebot. Vom kompakten Stadtflitzer bis zum luxuriösen SUV ist alles dabei – und das macht den Umstieg für eine wachsende Zahl von Konsumenten attraktiver.
Einfachheit der Motorentechnik: Elektroautos sind nicht nur leiser und effizienter, sondern auch wesentlich wartungsärmer als Verbrenner. Der Unterschied ist frappierend: Während z.B. ein BMW X5 Motor etwa 1300 bewegte Teile besitzt, kommt der Motor eines Tesla Model S mit gerade einmal 40 bewegten Teilen aus. Weniger Komponenten bedeuten weniger Verschleiss, weniger Wartung und damit erheblich geringere Betriebskosten für den Fahrer.
Umweltbewusstsein: Die Sensibilität für Klimaschutz und Nachhaltigkeit nimmt stetig zu. Immer mehr Menschen erkennen die Vorteile eines emissionsarmen Fahrzeugs – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die eigene Gesundheit und die zukünftigen Generationen.
Politische Unterstützung: Mit Massnahmen wie der "Roadmap Elektromobilität" schafft die Schweiz konkrete Rahmenbedingungen für den Wandel. Förderprogramme, Steuererleichterungen und eine klare Strategie für den Infrastrukturausbau ebnen den Weg für eine grünere Mobilität (bafu.admin.ch). Zudem wird der CO₂-Grenzwert für Neuwagen ab 2030 von aktuell 93.6 g/km auf nur noch 49.5 g/km gesenkt. Dies erhöht den Druck auf Hersteller, umweltfreundlichere Fahrzeuge zu entwickeln, und beschleunigt den Umstieg auf emissionsarme Antriebe erheblich.

Kraftstoffkonkurrenz
Neben batterieelektrischen Fahrzeugen gibt es weitere alternative Antriebstechnologien. Doch ein Blick auf die Energieeffizienz zeigt deutliche Unterschiede:
Brennstoffzellenfahrzeug + Wasserstoff: 31 kWh pro 100 Kilometer
Verbrennungsmotorisches Fahrzeug + Power to Gas: 93 kWh pro 100 Kilometer
Verbrennungsmotorisches Fahrzeug + Power to Liquid: 103 kWh pro 100 Kilometer
Batterieelektrisches Fahrzeug + direkte Stromnutzung: 15 kWh pro 100 Kilometer
Die Zahlen zeigen, dass batterieelektrische Fahrzeuge mit direkter Stromnutzung die effizienteste Lösung sind. Während Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe enorme Energieverluste durch Umwandlungsprozesse aufweisen, kann Strom bei Elektroautos nahezu verlustfrei genutzt werden. Deshalb ist davon auszugehen, dass sich diese Technologie mittel- und langfristig durchsetzen wird.

Herausforderungen auf dem Weg
Trotz aller Fortschritte gibt es noch Hürden zu überwinden:
Ladeinfrastruktur: Der Ausbau öffentlicher Ladestationen hinkt hinterher. Bis Ende 2025 sollen 20'000 allgemein zugängliche Ladepunkte existieren, aktuell sind es jedoch erst 13'521 (srf.ch). Der Netzausbau muss also dringend beschleunigt werden.
Lademöglichkeiten zu Hause: Besonders in Mehrfamilienhäusern gibt es noch zu wenige praktikable Lösungen für private Ladepunkte. Hier sind durchdachte Konzepte gefragt, die den Zugang zu Ladeinfrastruktur für alle Bewohner erleichtern.
Anschaffungskosten: Auch wenn die Betriebskosten geringer sind, ist die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs oft noch teurer als die eines vergleichbaren Verbrennermodells. Förderungen und sinkende Produktionskosten könnten hier jedoch in den kommenden Jahren für mehr Chancengleichheit sorgen.
Versorgungssicherheit: Mehr Elektroautos bedeuten eine höhere Belastung für das Stromnetz. Intelligente Ladekonzepte und erneuerbare Energien sind der Schlüssel, um Blackouts zu vermeiden und eine nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen.
Ein optimistischer Ausblick
Trotz der Herausforderungen ist die Schweiz auf einem vielversprechenden Weg. Die Elektromobilität hat sich von der Nische zum Mainstream entwickelt, und mit der richtigen Infrastruktur sowie den technischen Fortschritten wird das Ziel von 50% Steckerfahrzeugen bis 2030 durchaus realistisch.
Selmoni Infranet AG spielt in dieser Transformation eine entscheidende Rolle. Mit innovativen, massgeschneiderten Lösungen für das Laden zu Hause und am Arbeitsplatz erleichtern wir den Umstieg auf Elektromobilität und sorgen für eine reibungslose, komfortable Ladeerfahrung. Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch – und gemeinsam gestalten wir sie nachhaltig und effizient.
